erst

erst
1erst [e:ɐ̯st] <Adverb>:
1.
a) an erster Stelle, als Erstes (bevor etwas anderes geschieht):
erst kommt sie an die Reihe, danach die andern; du musst ihn erst näher kennenlernen, um ihn zu beurteilen; das muss sich erst noch zeigen (das ist noch nicht sicher).
Syn.: zuerst, zunächst.
b) zu Beginn:
erst ging alles gut, aber dann …
Syn.: am Anfang, anfänglich, anfangs, zu Anfang, zuerst, zunächst.
2.
a) nicht eher als:
er will erst morgen abreisen; ich schreibe ihr erst nach Weihnachten wieder; das Kino fängt erst um acht Uhr an.
b) nicht mehr als:
ich habe erst dreißig Seiten in dem Buch gelesen; er ist erst zehn Jahre alt.
c) vor gar nicht langer Zeit, nämlich …:
ich habe ihn erst gestern noch, erst vor Kurzem gesehen.
  2erst [e:ɐ̯st] <Partikel>:
1. dient in Wunschsätzen, die sich auf Zukünftiges beziehen, dazu, auszudrücken, dass man das Gewünschte kaum erwarten kann: wenn ich es [bloß, nur] erst hinter mir hätte!; wären wir erst zu Hause!
2. dient dazu, auszudrücken, dass durch den genannten Sachverhalt ein bestimmter anderer Sachverhalt noch erheblich übertroffen wird: sie ist sowieso schon unfreundlich, aber erst, wenn sie schlechte Laune hat!; »Ich hab vielleicht eine Wut auf ihn!« – »Und ich erst!«;
erst recht: in besonderem Maße, umso mehr:
wenn er es darf, darf ich es erst recht.

* * *

erst
I 〈Adv.〉
1. als Erstes, zuerst, vor allem andern, vorher
2. nur, nicht länger als, nicht mehr als, nicht eher als
● \erst die Arbeit und dann das Vergnügen 〈Sprichw.〉; wir haben \erst die Hälfte der Strecke hinter uns; er ist \erst 10 Jahre alt; er kommt \erst am Sonntag; ich bin \erst eine Stunde hier; es ist \erst 7 Uhr ● ich brauche wohl nicht \erst zu betonen, dass...; das braucht nicht \erst bewiesen zu werden; du musst ihn \erst einmal richtig kennenlernen; \erst komme ich an die Reihe; er kam \erst, als sein Vater bereits tot war ● ich erfuhr es \erst spät ● ich komme \erst dann, wenn ...; ich bin eben \erst zurückgekommen; wenn du \erst einmal in mein Alter kommst ...; \erst gestern habe ich ihn getroffen; \erst jetzt verstehe ich ihn ganz; ich habe mich \erst kürzlich dazu entschlossen; \erst mal = erstmal; ich kann \erst morgen kommen
II 〈Abtönungspartikel〉 gar, nun gar
● und ich \erst! 〈zustimmend〉 ● wenn er \erst abgereist ist, dann ...; und wenn du das \erst hörst! ● nun \erst recht!; nun ging es \erst richtig los ● wenn er nur \erst fort wäre! [<ahd. erist, Superl. zu ehe, eher]

* * *

1erst <Adv.> [mhd. ēr(e)st, ahd. ērist, Sup. von eher]:
1.
a) als Erstes, an erster Stelle; zuerst, zunächst:
e. kommst du an die Reihe, dann sie;
sprich e. mit dem Arzt;
e. einmal/e. mal überlegen;
(abgeschwächt:) das muss sich e. (vorher noch) zeigen;
b) anfänglich, zu Beginn:
e. ging alles noch gut, aber dann versagte er.
2.
a) nicht eher, früher als:
e. zu Hause erfuhr er es;
sie wird e. morgen kommen;
e. jetzt, nun e. begriff er;
die Vorstellung hat eben e., hat e. um acht Uhr angefangen;
der nächste Bus fährt e. in zwanzig Minuten;
e. mit vierzig Jahren hat sie geheiratet;
b) nicht länger zurückliegend als:
ich habe ihn e. gestern gesprochen;
c) nicht mehr als:
er ist e. zehn Jahre alt;
sie haben e. die halbe Strecke zurückgelegt;
ich habe e. einige Seiten gelesen.
2erst <Partikel> [zu: 1erst]:
1. gibt der Aussage besonders in Wunschsätzen eine gewisse Nachdrücklichkeit:
wären wir doch e. (nur schon) zu Hause!;
hätten wir e. unsere eigene Wohnung!
2. drückt eine Steigerung, Hervorhebung aus:
er ist schon frech, aber e. sein Bruder!;
das war e. ein Theater;
was wird sie e. dazu sagen!;
diese Nachteile und e. noch (schweiz.; noch obendrein, zudem [noch]) in dieser Vielzahl.

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erst [mhd. ēr(e)st, ahd. ērist, Sup. von ↑eher]: I. <Adv.> 1. a) als Erstes, an erster Stelle; zuerst, zunächst: e. kommst du an die Reihe, dann er; sprich e. mit dem Arzt; e. einmal überlegen; (abgeschwächt:) das muss sich e. (vorher noch) zeigen, der muss e. noch geboren werden, der das kann; b) anfänglich, zu Beginn: e. ging alles noch gut, aber dann versagte er. 2. a) nicht eher, früher als: e. zu Hause erfuhr er es; sie wird e. morgen kommen; e. jetzt, nun e. begriff er; die Vorstellung hat eben e., hat e. um acht Uhr angefangen; der nächste Bus fährt e. in zwanzig Minuten; e. mit vierzig Jahren hat sie geheiratet; b) nicht länger zurückliegend als: ich habe ihn e. gestern [noch], e. vor kurzem gesprochen; c) nicht mehr als: er ist e. zehn Jahre alt; sie haben e. die halbe Strecke zurückgelegt; es sind e. wenige angekommen; ich habe e. einige Seiten gelesen. II. <Partikel> 1. gibt der Aussage besonders in Wunschsätzen eine gewisse Nachdrücklichkeit: wären wir doch e. (nur schon) zu Hause!; hätten wir e. unsere eigene Wohnung! 2. drückt eine Steigerung, Hervorhebung aus: er ist schon frech, aber e. sein Bruder!; das war e. ein Theater; was wird sie e. dazu sagen!; da schrie er e. recht (gerade; noch mehr, stärker als vorher); diese Nachteile und e. noch (schweiz.; noch obendrein, zudem [noch]) in dieser Vielzahl.

Universal-Lexikon. 2012.

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